Das Landei – Bericht über einen Schulausflug

Am Samstag den 14.11.2020 waren wir (die Klasse 5b) in Rausdorf und haben den Hof der Familie Burmeister besucht. Dort kann man frische Landeier, aus Freilandhaltung, in einem kleinen Hofladen kaufen. Frau Burmeister war so freundlich uns, trotz der Corona-Pandemie und der zusätzlich nötig gewordenen Stallpflicht, wegen der Vogelgrippe, zu empfangen.

Sie hat uns zu einer Hofbesichtigung eingeladen und uns wissenswertes über den Hof und die Tiere erzählt. Auf dem Hof leben 228 Legehennen und zwei Hähne. Mit 16. Wochen kommen neue Hühner bei der Familie Burmeister auf dem Hof an. Noch legen sie keine Eier und bleiben für die ersten zwei Wochen im Stall. Im Durchschnitt werden ihre Legehennen 12-15 Monate alt. Dann legen sie weniger Eier. Wenn die Hennen das Alter erreicht haben kommt ein mobiler Schlachter auf den Hof und man kann sie später als Suppenhuhn im Hofladen kaufen.

Trotz Stallpflicht durften wir uns alle Lebensbereiche der Hühner angucken. Am Ende der tollen Führung durften wir sogar selber die frischen Eier aus den Nestern sammeln. Das war eine tolle Erfahrung und wahnsinnig interessant. Wir hatten Glück und durften beobachten wie eins der Hühner direkt vor unseren Augen ein Ei legte. Danach hat es aufgeregt gegackert und wir konnten das noch warme Ei direkt einsammeln. Frischer geht es wirklich nicht.

Bei unseren weitern Beobachtungen fiel uns eine verletzte Henne auf. Diese wurde dann sofort liebevoll, unter den Arm, in die Krankenstation gebracht. Frau Burmeister erklärte uns, dass es selten mal ein krankes Huhn gibt, das dann aber sofort aus der Gemeinschaft genommen wird, damit es in Ruhe genesen kann.

Die von uns handverlesenen Eier haben wir dann direkt gekauft und mit nach Hause genommen. Die Familie hat uns auch erlaubt Fotos zu machen und wir dürfen diese ausdrücklich gerne zeigen.

Uns wurde auch erklärt, dass mehrere Hähne nur zusammen halten kann wenn sie sich von Geburt an kennen oder als Küken zusammen aufgewachsen sind. Die Hähne bei der Familie Burmeister sind Geschwister.

Im Notfall werden die Hühner draußen gehalten in einem mobilen „Hühnerhotel“ oder auch Hühnermobil genannt. Das ist ein Anhänger, der einmal in der Woche seinen Platz wechselt. Darin schlafen die Hühner nachts auf Stangen. Futter und Wasser bekommen sie auch nur im Mobil, damit draußen keine Wildvögel oder Feinde angelockt werden. Auch die Nester befinden sich darin. Vor dem mobilen Hühnerstall sind halbrunde, flache Bleche aufgestellt, die man Tunnel nennt. Darunter finden die Hühner Schutz vor der Sonne und Fressfeinden wie zum Beispiel dem Habicht. Der Habicht frisst nämlich Hühner. Damit das aber nicht passiert beschützen die beiden Hähne ihre Hennen. Wenn ein Raubvogel kommt schlagen sie mit einem lauten Ruf Alarm und alle Tiere flüchten unter die Tunnel. Frau Burmeister erzählte uns, dass die Hähne jede Woche nach dem umparken des Hühnermobiles, einen Probealarm starten. Anfangs hat sie dann immer nervös am Himmel nach dem Habicht Ausschau gehalten. Nun weiß sie, dass es sich, zu diesem Zeitpunkt, nur um eine Übung handelt.

Wir sind positiv von diesem Hof und der dort praktizierten Freilandhaltung beeindruckt. Die Tiere  haben viel Platz mit ihren Artgenossen und werden sehr fürsorglich behandelt. Frau Burmeister hat uns erzählt, dass sie bei dieser Haltungsweise auch immer mal wieder ein Lieblingshuhn dabei hat, das sich durch besondere Charakterzüge hervorhebt. Diese Hühner bekommen dann einen Namen. Wie in dem Fall von Giesela. Dieses verrückte Huhn flattert für ihr Leben gern über den Weidenzaun zu den Pferden rüber. Natürlich zu dem Größten. Das Pferd macht sich einen Spaß daraus Giesela zu jagen. Wenn es dem Huhn zu viel wird, flattert es einfach wieder zurück über den Zaun zu seinen Artgenossen. Das Pferd bleibt vor dem Zaun stehen und schaut hinterher, bis die verrückte Giesela wieder Lust zum Spielen hat. Frau Burmeister und auch die Einsteller der Pensionspferde kennen und lieben dieses Schauspiel. Darum wird Giesela auch nicht als Suppenhuhn sondern, am Ende ihrer Legezeit, lebend verkauft werden. Außerdem lebt noch ein weiteres Huhn in der Gruppe, das von Frau Burmeister den Namen Aggro-Agathe bekommen hat. Dazu braucht man wohl nichts weiter zu erklären.

Solche tollen Geschichten erlebt man wirklich nur auf dem Land. Zusätzlich lebt der Hof noch von der Rinderhaltung. Hier handelt es sich um Mastvieh, dass heißt ausschließlich zur Fleischgewinnung. Aber auch hier hat schon das ein oder andere Tier bis zum Lebensende auf dem Hof bleiben dürfen, weil es so zahm war, dass man sogar darauf reiten konnte.

Lara Bensch

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