Interview mit unserer Schulleiterin Frau Hemming
Am 11.11.2022 durften wir von der Schülerzeitung unsere Schulleiterin Frau Hemming interviewen. Sie hat viel zu tun. Sie hat sich aber zwischendurch Zeit genommen, um uns einige Fragen zu beantworten, damit wir und Ihr sie besser kennenlernen könnt.
Wie sind Sie auf unsere Schule aufmerksam geworden?
Ich habe mich irgendwann dazu entschieden, mich auf Schulleitungsstellen zu bewerben. Dafür gibt es ein Nachrichtenblatt, in dem solche Stellen stehen. Dann habe ich mich für einen Umkreis entschieden, wo ich mir das vorstellen kann und Trittau gehörte dazu. Und so bin ich auf diese Stelle aufmerksam geworden.
Was sind Ihre Hauptfächer und warum diese?
Meine Hauptfächer sind WiPo und Geschichte. Das hat sich mit der Zeit so ergeben. Ich wollte nach der Schule eigentlich in einem Buchverlag arbeiten und mein Hauptinteresse lag in der Geschichte und im Bereich WiPo. Das habe ich dann in Heidelberg im Grundstudium gemacht und habe dann aber gemerkt, dass mein Herz eigentlich fürs Lehramt schlägt. So habe ich dann im Hauptstudium Geschichte und Gemeinschaftskunde – so heißt das in Hamburg – gemacht und Pädagogik nachgezogen. Und so ist das gekommen.
War Lehrerin bzw. Schulleiterin denn schon immer Ihr Traumberuf?
Ja – tatsächlich ja. Früher als Kind wollte ich immer Lehrerin werden. Ich glaube, ich wollte das deshalb, weil ich es bei meinen Eltern, die auch beide Lehrer waren, so schön erlebt habe. Beide haben ihren Beruf super gerne gemacht und so bin groß geworden. Den Beamtenkonstrukt empfinde ich als große Sicherheit und Privileg und deswegen war das als Kind immer schon der Beruf schlechthin.
Warum haben Sie die Schule gewechselt?
Weil ich Schulleiterin werden wollte. Ich habe mein Referendariat an zwei Gymnasien in Hamburg gemacht. Mein Hauptseminarleiter – der hat die Gymnasiallehrkräfte sehr auf Gemeinschaftsschule und Gymnasien vorbereitet. Mir hat die Ausrichtung auf die Gemeinschaftsschulen sehr gefallen und ich habe mich bei der Anne-Frank-Schule in Bargteheide beworben und mich persönlich vorgestellt. Ich hatte in den ersten zwei Jahren immer befristete Arbeitsverträge, bis ich dann eine volle Stelle bekommen haben – und so war der Weg.
„Ich habe hier auch eine großartige Schülerschaft, ein sehr tolles Kollegium und eine tolle SV.“
Mögen Sie die Stelle als Schulleiterin?
Total. Ich fühle mich total wohl hier, ich mag die Arbeit als Schulleiterin unheimlich und merke, dass meine Ideen aufgehen. Natürlich war mir vorher klar, dass ich keine Klassenleitung und den direkten Kontakt, den man als Klassenleitung hat, nicht mehr haben kann. Beides schafft man einfach nicht.
Ich hatte die Erfahrung als Klassenleitung, als ich Bargteheide unterrichtet habe, intensiv und ganz toll erlebt. Für mich ist es so, als wäre das Kollegium meine Klasse, die sich hier wohlfühlen und das bekommen, um in ihrem Beruf weiterzukommen. Und das macht mit diesem Kollegium besonders viel Spaß.
Ich habe hier auch eine großartige Schülerschaft, ein sehr tolles Kollegium und eine tolle SV.
Wie gefällt ihnen die Arbeit im Allgemeinen?
Es ist schöner als ich dachte. Man kann sich nie richtig vorstellen, wie es mit dem Kollegium wird und natürlich ist das Risiko dahinter, sich von seinem alten Standpunkt weg zu bewegen. Aber das Risiko muss man gehen und das ist in meinen Vorstellungen aufgegangen.
Was möchten sie an der Schule ändern?
Es gibt hier an der Schule eine Gruppe, welche sich „Ideenschmiede“ nennt, dort reden wir über Dinge wie „was möchten wir ändern?“ und „wo möchten wir eigentlich hin?“. Für dieses Jahr ist ein Foto rausgekommen, mit der Unterschrift „Gut für eigenverantwortliches Arbeiten“, dieses hat die Gruppe eigenverantwortlich formuliert und da sind wir gerade sehr dran, um das auf verschiedenen Ebenen auch deutlich zu machen.
Die SV kam außerdem auf mich zu und hatte die Idee, Schule gegen Rassismus, Schule für Courage zu werden, was ich großartig finde. Damit lasse ich dann die SV gehen und kriege regelmäßig Rückmeldung wie weit sie sind, wo es hakt oder wo sie Unterstützung brauchen.
Man könnte jetzt fragen, warum denn Schule gegen Rassismus, hier ist doch nicht viel Rassismus und dass stimmt. Indem Falle heben wir hier ein ruhiges Pflaster aber umso wichtiger und umso schöner finde ich ist es, wenn wir was dagegen machen, sodass es nicht dazu kommt.
Nämlich laut sagen: Wir Schülerinnen und Schüler in Trittau machen uns stark gegen Rassismus und auch außerhalb vom Schulalltag. Wir haben da einen Blick drauf und wissen, was damit gemeint ist, kriegen da ein Gefühl für und haben Courage genug, um uns da stark zu machen.
Die Idee kommt nicht von mir, sondern von der SV aber sowas meine ich, ich möchte solche Ansätze aufnehmen und gucken was möchten wir gerne, wo möchten wir hin, wofür brennen wir und gibt es eine Möglichkeit das im Schulalltag abzubilden, damit der Schulalltag für Schülerinnen und Schüler zur Lebenswelt ein bisschen mehr dazu gehört und nicht das Pflichtprogramm für den Vormittag ist.
„Ich komme hier morgens zwischen 07:00 und 07:30 Uhr hin und freue mich, dass Frau Albrecht da ist.“
Wie sieht ihr Tag als Schulleiterin aus?
Ich komme hier morgens zwischen 07:00 und 07:30 Uhr hin und freue mich, dass Frau Albrecht da ist, weil sie mir meinen Tag sortiert und strukturiert. Meine erste Frage ist: wann habe ich mein erstes Gespräch“ und sie weiß es.
Dann werfe ich einen Blick in meinen Kalender, welcher meistens immer ziemlich voll ist. Herr Fischer kommt dann und erzählt mir, was ich über die Veränderungen im Vertretungsplan wissen muss, da es ja manchmal auch Situationen gibt, in denen wir oder in denen ich auch spontan mit rein springen muss.
Unter anderem habe ich vielerlei Gespräche, manchmal Hospitationen wenn Lehrkräfte das gerne möchten oder wenn es darum geht, sich irgendwo zu bewerben oder es gibt irgendwelche Anlassbeurteilungen.
Danach habe ich Gespräche mit dem Leitungsteam, spreche mit dem Hausmeister und in den Pausen versuche ich dann beim Kollegium zu sein, was ich nicht immer schaffe, für mich aber ein wichtiges Anliegen ist, einfach mal da zu sein und ansprechbar zu sein. Danach habe ich ein bisschen Unterricht und so Nachmittags, ab 15:00 Uhr, Retour ich alles was war und bin dann so um 18:00/18:30 Uhr zuhause.
Das war unser Interview mit Frau Hemming, wir hoffen, wir konnten für die, die sie noch nicht kennenlernen konnten, einen netten ersten Eindruck hinterlassen. Ansonsten möchten wir uns nochmal bei Frau Hemming für das nette Interview bedanken und vor allem bei den Lesern fürs Lesen.
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